Grenzerfahrungen wie Krankheit, Sterben und Tod zeigen die Verletzbarkeit des Lebens. Es gibt keine Rezepte für den Umgang damit. Aber es gibt Möglichkeiten der Wahrnehmung, die vielleicht hilfreich sein können. Erträge eines Seminars in Szenen wurden vorgestellt.
Mit einer Problemanzeige begann das Seminar damals. Ein Student erzählt von einer Begegnung nach einem Todesfall. Er erzählt von seiner Unsicherheit. Wie begegnen? Was sagen? Was tun?
Ein Semester lang haben wir dazu gearbeitet. Eins wurde durchgängig deutlich:
Begegnung, Berührung und Vertrauen stehen ganz oben an. Begegnung meint nicht Distanzlosigkeit. Nicht: Verklebtsein. Auch eine Umarmung kann Grenzen verletzen.
Der Versuch, schnell ein Pflaster, einen Trost auf die Wunde zu packen, kann zur Vereiterung führen. Manche Wunden brauchen erst einmal Luft. Viel Reden oder Umarmungen können die Luft nehmen und einsam machen.
Stille kann wohltuend sein, weil darin ein Mensch die Freiheit hat, sich zu fühlen und neu zu ordnen und dann zu sprechen. Stille aushalten ist oftmals schwer.
So oder so. Es gibt keine Rezepte.
Es gibt nur die immer wieder neue Herausforderung, Sterben und Tod ins Angesicht zu sehen. Und darin Leben zu entdecken. Mehr nicht? Nein, weniger nicht.
Präsentiert: Zur Langen Nacht der Wissenschaften 2015, Universität Rostock
Akteure: Dr. Petra Schulz, Christina Stratmann, Georg von Rechenberg
Skript: Dr. Petra Schulz, Christina Stratmann, Georg von Rechenberg
Technik: Oliver Erckens, Gernot Knönagel
Leitung: Dr. Petra Schulz